Welche Symptome zeigen sich in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft?

Text erstellt von Dr. Valentina Pontello, Gynäkologin
Obwohl Symptome keine zuverlässige Anzeige für eine Schwangerschaft sind, gibt es einige, die im ersten Trimester sehr häufig auftreten.  Die Situation kann für jede Frau anders sein, aber wir sprechen von den üblichen Symptomen. 
Das Ausbleiben der Regelblutung ist das erste Anzeichen für eine Schwangerschaft, aber es ist nicht immer zuverlässig. In einigen Fällen wird die Amenorrhoe durch eine Verzögerung der Regelblutung verursacht, in anderen Fällen kommt es zu Beginn der Schwangerschaft zu mehr oder weniger starken Blutungen.
Die Übelkeit wird als das charakteristischste Symptom einer Schwangerschaft angesehen, aber in Wirklichkeit leiden nicht alle Frauen darunter. Sie tritt nach 6–7 Wochen Amenorrhoe ein, wenn der Beta-hCG-Spiegel ausreichend hoch ist. Fast alle Schwangeren sprechen von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Geschmack und Gerüchen. Diese Störungen dienen dazu, die Schwangerschaft zu schützen: Früher war es wichtig, sich von Speisen mit starken Gerüchen und intensivem Geschmack fernzuhalten, da diese vermutlich giftig waren. Heute werden Lebensmittel kontrolliert, aber unser Körper hat diese Eigenschaft bewahrt. Es gibt keine wirksamen Mittel gegen die Übelkeit, aber es empfiehlt sich, Speisen häufig und in kleinen Mengen zu sich zu nehmen und Lebensmittel auszuwählen, die das Befinden nicht beeinträchtigen. In vielen Fällen wird dieses Symptom gegen Ende des ersten Trimesters schwächer und verschwindet dann.
Ein Ziehen in den Brüsten weist auf das Ansteigen von Östrogen und Progesteron hin, wie es auch in der prämenstruellen Phase vorkommt. Nicht alle Frauen leiden darunter, das heißt aber nicht, dass die Schwangerschaft in diesem Fall ein Risiko für eine Fehlgeburt darstellt.
Die häufigsten Störungen sind Müdigkeit und Schläfrigkeit. Man kann nichts Besonderes dagegen tun, außer sich auszuruhen und Geduld zu haben: zu Beginn des zweiten Trimesters (d. h. 14 Wochen nach der Amenorrhoe) kommt die Energie zurück und dann muss man oft aufpassen, sich nicht überanzustrengen.
Es kann zu kleinen Ohnmachtsanfällen kommen, aber das ist normalerweise ein Symptom, das im dritten Trimester auftritt (also nach der 26. Woche), wenn die Gebärmutter an Volumen zunimmt und auf die Venen drückt, die von den Beinen zum Herzen führen. Wenn Sie eine nahende Ohnmacht verspüren, bleiben Sie stehen und legen Sie sich, sofern möglich, mit in Bezug auf den Körper hochgelagerten Beinen nieder. Die Situation wird sich in wenigen Minuten wieder normalisieren.
Die Darmpassage kann durch das Progesteron verlangsamt werden und in vielen Fällen kommt es zu Verstopfungen bzw. werden diese verschlechtert. Dem kann man entgegenwirken, indem man viel trinkt, ballaststoffhaltige Nahrung zu sich nimmt (Obst und Gemüse) und eventuell auf Nahrungsergänzungsmittel mit Ballaststoffen und Magnesium zurückgreift. In den hartnäckigsten Fällen wird die Verwendung von Arzneimitteln (z. B. Lactulose oder Macrogol) von Ärzten empfohlen, während Abführmittel auf Pflanzenbasis, sogenannte „Anthrachinone“ (Senna, Rhabarber, Aloe, Cascara, Frangula) während die Schwangerschaft nicht erlaubt sind.